25 Jahre Weissensee – eine Jubiläumsruderwoche

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Bereits zum 25.Mal hat heuer „Mr. Weissensee“ Michl Kaltenbrunner seine Einladung zur Ruderwoche an den Weissensee ausgesprochen – und zahlreiche Isterianer sind, teilweise auch tatsächlich zum 25. Mal, dieser Einladung gefolgt.

In der heurigen Jubiläumswoche (seit 25 Jahren fast immer die Fronleichnamswoche, das hat Tradition und bringt Planungssicherheit) hat sich der Weissensee wiederum von seiner schönsten Seite gezeigt:

Seetemperaturen von 22 °C von Beginn an, ein blitzblauer Himmel und beinahe spiegelglattes Wasser beim ebenfalls traditionellem Frührudern um 7 Uhr(!!) (das Wort Urlaub verliert seine positive Bedeutung), Schwimmen nach der morgendlichen Ruderpartie (tut gut nach einer Stunde Rudern, die positive Urlaubsstimmung kommt langsam wieder) und ein ausgedehntes Frühstück auf der Terrasse des Hotels Kolbitsch (jetzt ist die Urlaubsstimmung völlig wiederhergestellt), das sind die Fixpunkte des gemeinsamen Programmes in der schönsten Ruderumgebung, die ich kenne!

Verständlich, dass die Region Weissensee mit dieser Landschaft das größte Kapital besitzt und daraus ein Urlaubsparadies geschaffen hat, das auf Nachhaltigkeit, Entspannung, Ausruhen und Kraft tanken setzt – wer die abendliche Discogaudi sucht, muss das Paradies verlassen.

Die Teilnehmer der Woche, heuer über 15 Isterianer ergänzt durch Ruderer von Möve Salzburg und dem RV Gmunden, haben die Disco nicht vermisst, dafür die Angebote im Paradies angenommen – und das war durch das schöne Wetter noch einmal leichter möglich. Das Hotel Kolbitsch ist die Basis und bietet mit renovierten Zimmern, einem komplett umgestalteten Badestrand und der bekannt guten Naturküche den perfekten Stützpunkt für alle Aktivitäten – einzig der Weg zum See, ca. 30 hm, ist zu jeder Zeit eine Herausforderung, aber ohne Höhenlage keine Aussicht!

Michael Kaltenbrunner konnte für die Woche den C8x-Achter des RV Gmunden organisieren und hat damit eine Möglichkeit geschaffen, die zahlreichen auch unterschiedlichen Ansprüche des einzelnen Ruderers in der Früh in einem Boot zu bündeln.

Daneben waren die Möglichkeiten für Rudern im Einer (schnell oder gemütlich), 2x, 3x und 4x gegeben, Gäste vom RV Lia ab Mitte der Woche brachten noch einen 5x und einen C4er mit Steuermann für „schweres Wasser“ mit – das war aber heuer nicht notwendig.

Einzig die potentielle Gewitterchance am Nachmittag hat verhindert, dass der Dolomitenblick am Ende des Sees übergebührlich lange genossen wurde. Leider hat inzwischen das Gasthaus Dolomitenblick seine Pforten geschlossen, der Besitzer („Onkel Erwin“) dafür die kulinarischen Möglichkeiten an die Schiffsanlegestelle gebracht – ganz ohne Einkehr muss das Rudern zum Dolomitenblick ans See-Ende (knappe 12km in eine Richtung) also nicht erfolgen.

Der C-Achter durfte in der Zwischenzeit in der Bootshütte der Schifffahrt Müller liegen, die Namensgleichheit zu „unserer“ Müller Barbara ist nicht zufällig, ihr Elternhaus nur wenige Kilometer entfernt, und wir lernten ihre Eltern und ihre Nichten kennen – die beiden Mädels als Badenixen voll in ihrem Element.

 Neben Rudern war Mountain-Biken und Wandern möglich, die Almen der Umgebung in den letzten 25 Jahren auch beinahe unverändert, meine single-trail Kenntnisse auf den neu angelegten Abfahrten von der Naggler-Alm wurden arg strapaziert – weil eindeutig zu wenig – , die „Nahtoderfahrung“ an den letzten Hindernissen im Übungsparcours sorgte für ausreichend Adrenalin. Ganz ohne Adrenalin eine Ruder-Wander-Ruder-Ausfahrt mit Ziel „Naggler-Alm“, Bummeln am Wochenmarkt in Techendorf oder der Aufstieg zur „Alm hinterm Brunn“ – also das übliche Programm in der Region, einfach schön.

Die Abende wurden genützt, sich auch abseits des Ruderns zu unterhalten, sehr nett eine Ehrung durch die Seniorchefin des Hotels für 25 Jahre Treue zum Weissensee (Kaltenbrunner und Brückners) und 20 Jahr-Jubiläum der Familie Resch. Da konnte auch der „Ister-Chor“ nicht zurückstehen und hat sein Ständchen dargebracht – es mag Zufall gewesen sein, dass einige Gäste vom Lokal auf die Terrasse gewechselt haben.

Das mitgebrachte Bildmaterial von Michael über die letzten 25 Jahre hat uns oft zum Lachen gebracht (Resch, Theinschnack, Kaltenbrunner, Brückner, Ransmayr, Derflinger, … vor 25 Jahren – kein Vergleich!), manchmal zum Staunen (Erstbefahrung Drau und Enns) und manchmal zum Nachdenken über die Endlichkeit des Lebens beim Wiedererkennen von lieben Ruderfreunden, deren Ruderausfahrten ein endgültiges Ende gefunden haben.

Die einzigartige Umgebung, die vielfältigen Möglichkeiten für jeden einzelnen und die zahlreichen Möglichkeiten des Ruderns machen diese Weissensee-Woche so unvergesslich, dass auch nächstes Jahr hoffentlich „Mr. Weissensee“ Michl zum Wiederkommen einlädt.

Danke an alle Teilnehmer, an den Organisator Michl, dem RV Gmunden für seine Boots-Leihgabe, dem Hotel für seine Flexibilität bei An- und Abreise, den Bootstransporteuren Reinhard und Michl (die Auffahrt auf den Weissensee ist nichts für schwache Nerven, wenn ein voller Bootsanhänger dranhängt), meinem Guide Gerald, den unterschiedlichsten Tischnachbarn und dem Wettergott – ohne schönem Wetter wäre es nur der halbe Spaß gewesen (wobei es sich auch bei schlechtem Wetter gut aushalten lässt!)

Alexander Weigl

PS: Nächstes Jahr wieder – allerdings erstmals Termin zu Christi Himmelfahrt, da die deutsche Rudernationalmannschaft Hotel und See belegen.

Kilometerbilanz: 2388km gesamt, 1723km durch LRV Ister!

Weitere Fotos findest du hier!

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