Titelfoto: Pause muss sein
Fotocredit: Franz Haunschmidt
Viele kennen den Wiener Ruderclub Pirat (zumindest dem Namen nach) und auch das Stammhaus an der Alten Donau. Weniger bekannt ist das Strom-Bootshaus dieses Ruderklubs an der Donau bei Korneuburg, Stromkilometer 1940,9 links. Dieses Strom-Bootshaus war Start- und Zielpunkt unserer Sternfahrt.
Die Planung der Sternfahrt gestaltete sich problemlos. Über kurze E-Mail-Anfrage erhielten wir vom Veranstalterverein die überaus freundliche Zusage, ihren fußgesteuerten Holz-Vierer „Tichy“ (ähnlich unserer Neuhaus) zu übernehmen. Wir konnten „kommen wann immer wir wollten und je nach Wetter rauf/runter/hin/her rudern, wie es uns gefällt. Skulls sind nicht zugewiesen.“
Da sich die meisten „Piraten“ um 08.00 Uhr trafen, schien das auch für uns ein passender Zeitpunkt. Unser Plan, ohne Anhänger und ohne eigenes Boot die Sternfahrt zu absolvieren, schien aufzugehen.
Aber es kam dann doch noch anders: Ein Wetterumschwung nach einem heißen Vortag und strömender Regen in der Früh wirbelten unsere Zeitplan durcheinander. Nach unserer pünktlichen Abfahrt in Linz um 05.30 Uhr (Doris Prammer, Regina Haunschmidt, Franz Haunschmidt) und Abholung von Andrea Ertl beim Bahnhof Bisamberg um 07.30 Uhr wurde schon der Anmarsch zum Strom-Bootshaus zur Herausforderung. Starkwind und Starkregen machten die letzten Meter der Anreise auf dem Treppelweg zur Herausforderung.
Bis sich das Wetter etwas beruhigte, genossen wir Kaffee und Kuchen im „Salon“ des Veranstaltervereins und ein launiges Gedicht des ältesten Teilnehmers der Ruderfahrt über die Geschichte des Pirat vom Zillen- zum Ruderverein. Zeit zum Quatschen, Kennenlernen und Fachsimpeln.
Lustig wars.
Aus Starkregen wurde am späten Vormittag Nieseln und nichts konnte uns und unsere RuderkollegInnen vom Pirat mehr aufhalten. Nach kleinen Reparaturen am Boot (Anschrauben einer Arretier-Schiene des Stemmbretts 4 und Einbau eines fehlenden Luftkastendeckels ging es mit unserem doch etwas in die Jahre gekommenen Leihboot in zügiger Fahrt bei Mitwind stromabwärts nach Wien zur Reichsbrücke.
Die Rückfahrt war wegen starker Strömung, heftigen Gegenwinds mit Sturmböen, zahlreicher Ferien- und Fischerhütten am Strom, vielen Steinen entlang der Donauinsel, Sandbänken entlang der „Hundeinsel“ und der „tosenden Gischt“ der Buhnen bei Stromkilometer 1940 (Dürnberger x 3) herausfordernd; dank unserer erfahrenen und ambitionierten RuderInnen aber ohne weiteres zu bewältigen. Selbst ein instabiler, immer wieder „aus der Spur geratender“ Rollsitz der Schlagfrau konnte uns langfristig „nicht mehr aus der Bahn werfen“.
13 Kilometer stromab, 13 Kilometer stromauf in 4 Stunden. Natürlich mit Pausen. Es ging nicht ums Kilometer-Fressen, sondern um einen schönen Rudertag, den Kontakt mit neuen Vereinen, neuen RuderkameradInnen und das Kennenlernen eines neuen Ruderreviers (auch stromauf).
Gut zurück – genossen wir die Gastfreundschaft des Veranstaltervereins bei ukrainischen und nationalen Köstlichkeiten (Borschtsch und Leberkäse), das Treffen mit RuderkollegInnen (anderer Rudervereine) und die Siegerehrung.
Rang 9 von 11 teilnehmenden Vereinen.
Schön und interessant wars.
Bericht: Franz Haunschmidt